Drogen im Straßenverkehr: THC, Kokain und die rechtlichen Folgen

Drogen im Straßenverkehr: THC, Kokain und die rechtlichen Folgen

Wer mit THC oder Kokain im Straßenverkehr auffällt, riskiert mehr als nur ein Knöllchen. Neben Bußgeldern und Fahrverboten droht häufig der Entzug der Fahrerlaubnis. Die rechtlichen Konsequenzen unterscheiden sich je nach Droge: Während bei Cannabis ab 3,5 ng/ml THC im Blut eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, führt Kokain fast immer zum sofortigen Führerscheinverlust. Hinzu kommen hohe Folgekosten für MPU, Abstinenznachweis / Drogenscreenings und Anwälte, die leicht über 2.000 Euro erreichen können. Besonders gravierend sind Unfälle unter Drogeneinfluss.

Das Wichtigste in Kürze

  • THC im Blut ab 3,5 ng/ml gilt als Ordnungswidrigkeit.
  • Kokain führt fast immer zum Führerscheinentzug.
  • Bußgelder, Fahrverbote und Punkte drohen sofort.
  • Zusätzliche Kosten für MPU und Anwälte oft über 2.000 Euro.
  • Bei Unfällen drohen Haftstrafen und Versicherungsverlust.

Was passiert, wenn man mit THC oder Kokain im Straßenverkehr erwischt wird?

Es drohen Bußgelder, Fahrverbote oder der Entzug der Fahrerlaubnis. Bei THC gilt ab 3,5 ng/ml eine Ordnungswidrigkeit, während Kokain fast immer den sofortigen Führerscheinverlust nach sich zieht.

THC im Straßenverkehr

Cannabis gehört zu den meistkonsumierten Drogen im Straßenverkehr. Bereits ab 3,5 ng/ml THC im Blut liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Der Grenzwert wurde bewusst streng festgelegt, da Cannabis die Reaktionsfähigkeit, das Urteilsvermögen und die Konzentration stark beeinträchtigen kann. Wer mit diesem Wert erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von mindestens 500 Euro rechnen. Hinzu kommt ein Fahrverbot, das in der Regel einen Monat dauert. Außerdem gibt es Punkte in Flensburg, die langfristige Folgen haben können. Wiederholungstäter müssen mit deutlich höheren Strafen rechnen, zum Beispiel mit 1.000 Euro oder 1.500 Euro Bußgeld. Die Behörden prüfen zusätzlich, ob eine MPU notwendig wird, vor allem wenn Verdacht auf regelmäßigen Konsum besteht. Auch Drogenscreenings können angeordnet werden, die auf Dauer sehr teuer sind. Schon ein einmaliger Verstoß kann somit zu erheblichen finanziellen und rechtlichen Belastungen führen.

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Kokain und harte Drogen

Kokain wird rechtlich deutlich strenger behandelt als Cannabis. Es zählt zu den sogenannten harten Drogen. Schon der Nachweis einer kleinen Menge Kokain im Blut führt fast immer zum sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis. Ein Fahrverbot ist hier nicht mehr ausreichend, da die Fahreignung grundsätzlich infrage gestellt wird. Die Führerscheinstelle entzieht die Fahrerlaubnis ohne weiteres Verfahren. Zusätzlich droht eine Sperrfrist, die zwischen sechs Monaten und fünf Jahren liegen kann. Das bedeutet, dass in dieser Zeit keine neue Fahrerlaubnis beantragt werden darf. Kokain kann schon beim bloßen Besitz strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Im Straßenverkehr kommen noch härtere Strafen hinzu. Besonders gefährlich ist, dass Kokain die Risikobereitschaft steigert und zu aggressivem Fahrverhalten führen kann. Daher gibt es für Betroffene kaum eine Chance, den Führerschein kurzfristig zurückzuerhalten.

Medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU)

Die MPU gilt als eine der größten Hürden auf dem Weg zurück zum Führerschein. Sie wird von der Fahrerlaubnisbehörde angeordnet, wenn Zweifel an der Fahrtauglichkeit bestehen. Bei Drogenverstößen ist das fast immer der Fall. Die Untersuchung besteht aus mehreren Teilen. Zunächst erfolgt ein medizinischer Check, bei dem auch Blut- oder Urinproben untersucht werden. Anschließend folgt ein psychologisches Gespräch, in dem die persönliche Einstellung zum Drogenkonsum geprüft wird. Viele Betroffene unterschätzen den Aufwand. Ohne intensive Vorbereitung scheitern rund 50 Prozent beim ersten Versuch. Das bedeutet nicht nur verlorene Zeit, sondern auch weitere Kosten, die schnell mehrere hundert Euro betragen. Wer wiederholt durchfällt, muss mit einer längeren Sperrzeit rechnen. Daher wird oft empfohlen, vorab eine MPU-Beratung oder ein spezielles Seminar zu besuchen.

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Finanzielle Belastungen

Neben Bußgeldern und Fahrverboten entstehen hohe Zusatzkosten. Allein die MPU kann mehrere hundert bis über tausend Euro kosten. Dazu kommen regelmäßige Drogenscreenings, die über Monate hinweg angeordnet werden können. Auch Verwaltungsgebühren für behördliche Verfahren summieren sich. Besonders teuer wird es, wenn zusätzlich ein Anwalt eingeschaltet werden muss, was in vielen Fällen ratsam ist. Insgesamt können die Kosten schnell auf 2.000 Euro oder mehr anwachsen. Für viele Betroffene ist dies eine enorme Belastung, die oft unterschätzt wird. Selbst wer Ersttäter ist, kommt nicht ohne finanzielle Einbußen davon. Diese Kosten sind in der Regel nicht erstattungsfähig und müssen aus eigener Tasche gezahlt werden.

Folgen bei einem Unfall unter Drogeneinfluss

Kommt es zu einem Unfall unter Drogeneinfluss, sind die Konsequenzen erheblich schwerwiegender. Neben den bereits genannten Strafen droht hier eine strafrechtliche Verfolgung. Bei Personenschäden kann dies bis hin zu einer Freiheitsstrafe führen. Selbst bei reinen Sachschäden steigt das Strafmaß deutlich an. Hinzu kommt ein langfristiger Führerscheinentzug. Besonders problematisch ist, dass Versicherungen die Schadensübernahme verweigern können. Wer den Unfall verursacht hat, bleibt damit auf allen Kosten sitzen. Das betrifft sowohl Reparaturen am eigenen Fahrzeug als auch mögliche Forderungen von Geschädigten. Zudem kann ein Unfall unter Drogeneinfluss das gesamte Leben nachhaltig belasten, da Einträge im Strafregister auch berufliche Folgen haben können.

Zusammenfassung der rechtlichen Unterschiede

Die Sanktionen unterscheiden sich stark zwischen Cannabis und Kokain. Während THC bei 3,5 ng/ml eine Ordnungswidrigkeit darstellt, gilt Kokain als harte Droge mit direktem Führerscheinentzug. Diese Unterschiede verdeutlichen, wie unterschiedlich die Gesetzgebung reagiert. Cannabis wird in bestimmten Fällen noch als kontrollierbar eingestuft, während harte Drogen die Fahreignung grundsätzlich ausschließen. Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, dass auch THC gravierende Konsequenzen hat. Punkte, Fahrverbote, hohe Bußgelder und die Gefahr einer MPU sind nicht zu unterschätzen. Bei Kokain hingegen gibt es kaum Spielraum, da der Konsum automatisch als unvereinbar mit der Teilnahme am Straßenverkehr gilt.

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Fazit

Wer mit THC oder Kokain im Straßenverkehr erwischt wird, riskiert weitreichende Konsequenzen. Von Bußgeldern über Fahrverbote bis zum Führerscheinentzug reichen die Maßnahmen. Hinzu kommen hohe Zusatzkosten und die Gefahr von Haftstrafen bei Unfällen. Besonders Kokain hat sofort drastische Folgen. Schon ein einmaliger Verstoß kann das Leben massiv beeinträchtigen. Wer seine Mobilität und finanzielle Sicherheit nicht aufs Spiel setzen will, sollte das Risiko niemals eingehen.

Quellen:

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